Julia Wittmann, Luba Schwirtz, Regina Bruckschlögl, Annika Wagner
02. Februar 2021
Netflix, Amazon Prime und Disney+ habt ihr durchgespielt? Wie wäre es dann mal wieder mit einem guten alten Buch? Zur Inspiration hier ein paar Tipps aus der Redaktion. Und falls ihr frisches Lesematerial bestellen wollt: über Geniallokal könnt ihr eure Buchläden in der Umgebung supporten.
"Die drei Sonnen" ist der erste Band einer Science-Fiction Trilogie aus China. Der Autor Cixin Liu nimmt euch mit in die Zeit der Kulturrevolution der 1960er Jahre, wo eine kleine Gruppe von Astrophysiker*innen und Ingenieure an einem streng geheimen Forschungsprojekt arbeiten. Mit Hilfe von Radiowellenübertragung sendet das Team Signale ins All. Fünfzig Jahre später wird aus dem Wunsch, mit Außerirdischen Leben Kontakt aufzunehmen, Wirklichkeit – das Schicksal der Menschheit verändert sich für immer. "Die drei Sonnen" ist die perfekte Lockdown Lektüre. Im Gegensatz zu einer Invasion Außerirdischer ist die Pandemie doch ein Klacks!
Allen, die sich mit Transmenschen näher beschäftigen möchten, kann ich die Biografie von Linus Giese ans Herz legen. In seinem Buch beschreibt er, warum es 31 Jahre gedauert hat, bis er sich getraut hat auszusprechen, dass er ein Mann und trans ist. Er gibt intime Einblicke in sein Leben, welche Hürden es auf Seiten der Behörden zu meistern gibt, aber auch welche Bedenken in unserer Gesellschaft herrschen. Selbst wenn ihr nicht trans seid oder Trans-Personen kennt, ist es trotzdem eine interessante und vor allem sehr lehrreiche Lektüre.
Ich war zwar nie ein großer Comic-Fan, liebe aber Graphic Novels. Und "Die Maus" von Art Spiegelman besonders. Auch wenn das Thema und auch die Zeichnungen eher düster sind: Spiegelman erzählt darin die Geschichte seines Vaters, eines polnischen Auschwitz-Überlebenden, seiner Mutter und auch seine eigene Geschichte. Der Sohn nimmt seinen Vater als engstirnig und eher schwierigen Charakter wahr. Wenn der aber von seinen Holocaust-Erfahrungen erzählt, wird greifbar, welches Trauma der Vater mit sich herumträgt. Und teilweise auch an seinen Sohn weitergibt. Die Geschichte ist als eine Art Fabel aufgebaut, daher auch der Name "Die Maus": Juden und Jüdinnen werden als Mäuse dargestellt, Deutsche sind Katzen und Amerikaner*innen Hunde. Spiegelman arbeitet unter anderem mit diesen Tiermetaphern, um eine gewisse Distanz zu all dem Grauen, von dem er erzählt und zeichnet, zu schaffen. Insgesamt ist "Die Maus" keine leichte Kost, aber eine sehr gut erzählt und gezeichnete, die man immer wieder in Hand nehmen kann, um sich zu erinnern aber auch Vergleiche zu heute zu ziehen.
Dieses Buch schenkt man seinem besten Freund oder der weiblichen Version davon. Warum? Weil es von echter Freundschaft erzählt, von der Zerbrechlichkeit des Lebens, vom Wahrheitsgehalt des Satzes „We’ll never have today again“. Und von all dem dazwischen. Das Setting spielt während der WM 1998 in Haifa. Die Protagonisten heißen Churchill, Juval, Amichai und Ofir. Die vier sind um die dreißig, Freunde seit Jugendtagen, sie gucken zusammen Fußball, quatschen, kiffen, sind füreinander da. Da kommt einer auf eine kuriose Idee: drei Lebenswünsche auf einen Zettel zu schreiben, die Zettel zu verstecken und erst beim nächsten Finale die Wünsche zu verraten. Vier Jahre später ist nichts, wie es war. Die Stimmung im Land ist explosiv, die Wünsche sind verweht, das Leben schmeckt anders.
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