20. Februar 2021
Ihr wollt trotz Lockdown etwas zeitgenössische Kunst (und Bewegung) in euer Leben bringen? Wir stellen euch einen Spaziergang entlang leicht einsehbarer Ausstellungsflächen in München vor. Von der Altstadt bis in die Maxvorstadt gibt es einiges zu entdecken. Denn wenn die Türen verschlossen sind, müsst ihr eben durch Schaufenster gucken.
Na gut, genau genommen müsst ihr hier durch kein Schaufenster gucken, aber Kunst gibt es hier trotzdem zu sehen. Das fünf mal fünf Meter große Billboard am Lenbachplatz ist ein Projekt für Kunst im öffentlichen Raum. Seit 2013 werden hier temporäre, großformatige Arbeiten Münchner Künstler:innen ausgestellt, die dabei jeweils Vorder- und Hinterseite der (kommerzfreien) Werbetafel bespielen. Eine kleine Ausstellung im Freien sozusagen.
Aktuell ist Cana Bilir-Meier mit ihrer Arbeit „Düşler Ülkesi“ (Land der Träume) zu sehen. Während auf der einen Seite der Titel als Schriftzug zu sehen ist, könnt ihr auf der anderen Seite ein Zitat aus dem Gedicht der Poetin Semra Ertan aus dem Jahr 1982 auf Deutsch und Türkisch lesen: „Ich will leben, wie ich es mir wünsche... Schmerzlos ohne Sorgen.“ Die Arbeit ist noch bis Ende Februar zu sehen.
Vom Lenbachplatz geht's über den Promenadenplatz weiter in die Maximilianstraße Richtung Kammerspiele. Zu Fuß braucht ihr ca. 15 Minuten bis ihr am neu eröffneten Habibi Kiosk ankommt. Ein Raum für Kultur, Theater und Kunst. Der Kiosk ist ein Projekt der Kammerspiele in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut. Er versorgt euch im Lockdown vorerst mit einem bunten Streaming-Programm. Sobald kulturelle Räume wieder öffnen dürfen, soll es ein weiteres Programm geben.
Solange die Türen noch verschlossen sind, lohnt sich ein Blick durch die großen Glasfronten des Habibi Kiosk. Die syrische multimediale Künstlerin Sulafa Hijazi stellt eine Serie von animierten Sequenzen aus, gedruckt in der „Lentikular-Drucktechnik“. Dabei werden Bilder erzeugt, die sich ändern oder bewegen, wenn ihr daran vorbeilauft. Die Künstlerin hinterfragt unsere Beziehung zu neuen Medien und unsere soziale Verantwortung als Macher:innen und Konsument:innen von Nachrichten.
Durch den Hofgarten, vorbei an der Bayerischen Staatskanzlei, gelangt ihr nach 10 Minuten zu den Räumlichkeiten des Kunstverein Münchens. Auch wenn der Ausstellungsraum geschlossen ist, könnt ihr hier wechselnde Kunstwerke sehen. Die kuratorische Reihe "Schaufenster" zeigt gleichzeitig Werke in dem Schaufenster des Kunstvereins und auf deren Webseite – den einzigen permanent zugänglichen Räumen der Institution.
Bis zum 7. März könnt ihr hier die Videoarbeit "A Recipe for Disaster" (2018) von Carolyn Lazard sehen. Die Künstlerin überlagert Bild, Schrift und Ton in ihrer Arbeit. Dabei verwendet sie Ausschnitte aus einer populären Koch-Sendung und untersucht kritisch die Zugänglichkeit und Barrieren von Massenmedien.
Über den Odeonsplatz und die Leopoldstraße kommt ihr nach weiteren 10 Minuten Fußweg zum Lost Weekend. Seit ein paar Wochen kuratiert dort der Münchner Künstler Jaemin Lee das Kunst-Projekt "Lost Weekend meets young Art" in den großen Schaufenstern des Cafés, die wie dafür gemacht sind. Im Café könnt ihr euch dann ein Getränk zum Mitnehmen holen, während ihr die Kunstwerke daneben betrachtet.
Bis vor kurzem waren die Arbeiten von Jonathan Paul Pielmeier und Vincent Kern zu sehen. Am 23. Februar wird die neue Ausstellung eröffnet.
Um zum letzten Stop des Kunstspaziergangs zu gelangen, müsst ihr die Schellingstraße runter laufen und dann rechts in die Türkenstraße einbiegen. An der Ecke Adalbertstraße befindet sich der gut einsehbare Ausstellungsraum des super+CENTERCOURT. Durch zwei große Schaufenster könnt ihr die Kunst von außen betrachten.
Aktuell bespielt die Künstlerin Esther Zahel den Raum. Die Ausstellung "Die wirklich wichtigen Dinge" ist noch bis zum 8. März zu sehen. Die Künstlerin verwandelt den quadratischen Raum in eine monumentale, dreidimensionale Leinwand, auf der sich bunte Formen aneinanderreihen. Es bilden sich dabei Landschaften und fantasievolle Gebilde, die Lust auf Urlaub machen.
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